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SolidWorks World 2012 San Diego

Wie jedes Jahr war SolidWorks nicht geizig mit seinen Presseinladungen und lud über 130 Journalisten aus aller Welt u seiner Anwenderkonferenz, diesmal nach San Diego. Mit fast 6.000 Teilnehmern konnte CEO Bertrand Sicot einen neuen Teilnehmerrekord vermelden – allerdings muss man wissen, dass das Unternehmen zu diesem Event einen Großteil seiner Mitarbeiter weltweit zusammenzieht und auch die Reseller zahlreich vor Ort vertreten sind. Etwa 3.000 Anwender an einem Ort ist aber auch nicht zu verachten.

SolidWorks-CEO Bertrand Sicot

Die Keynote Session des ersten Tages wurde eher zwiespältig aufgenommen – dass mit Sicot und Dassault-Chef Bernard Charles zwei Franzosen einen Großteil des Vormittags bestritten, stieß manchem Anwender auf, da SolidWorks doch noch stark als US-Unternehmen wahrgenommen wird. Zudem waren die „Stargäste“ – ein Moderator einer Show im Discovery Channel und der ehemalige Leiter der iPod-Entwicklung bei Apple – nicht gerade SolidWorks-affin, so dass der Zusammenhang sich nur schwer erschließen ließ.

Am zweiten Vormittag wurden wie üblich Usergroup-Mitglieder geehrt, der eigentlich interessante Tag war also wie meist der Mittwoch, an dem ein Ausblick auf SolidWorks 2013 gegeben wurde. Das nächste Release wird wiederum keine großen Revolutionen bieten, sondern viele kleine Verbesserungen und Features, als Beispiel sei die Möglichkeit genannt, mehrere Explosionsansichten einer Baugruppe abspeichern zu können.

Lange Jahre gefordert, jetzt erstmals möglich: SolidWorks 2012 Service Pack 5 und SolidWorks 2013 werden Daten austauschen können. Bisher konvertiert das System Dateien aus Vorversionen beim ersten Öffnen ins Format der aktuellen Version, sodass die Daten mit der Vorversion nicht mehr gelesen werden können. Arbeiten in gemischten Umgebungen – oder mit Zulieferern, die einen anderen Softwarestand haben – ist also erstmals möglich.

Es scheint, dass ein großer Teil der Entwicklungsressourcen in das neue System gehen, das der Hersteller parallel entwickelt. Das neue System wird tatsächlich SolidWorks V6 heißen und auf der Dassault-V6-Technologie basieren. Es wurde jedoch vielfach betont dass das aktuelle System so lange weiterentwickelt wird, wie Nachfrage im Markt besteht – ein gleitender Übergang soll also möglich sein. Das dürfte immerhin dafür sorgen, dass das aktuelle SolidWorks keine großen Sprünge mehr macht, aber zu einem sehr reifen, stabilen System werden wird – was viele Anwender wiederum sehr begrüßen.

Trotzdem darf nicht aus dem Auge gelassen werden, dass die Parallelentwicklung viele Ressourcen bindet und das System mit der Zeit den Anschluss an den Stand der Technik verlieren könnte – die kaum vorhandenen Direct Modeling-Funktionen seien als Beispiel genannt. Zudem birgt die immer engere Anbindung an Dassault für SolidWorks die Gefahr, das einzigartige Community-Gefühl, das die Anwenderschaft und die Mitarbeiter selbst bisher verband, zu verlieren. Man wird sehen.

Die Bestätigung:

P.S.

Die offizielle Überreichung der Urkunde

Im Rahmen der Presseveranstaltung am Montagabend wurde ich von Bertrand Sicot persönlich geehrt – ich war der erste und bin wohl bisher der einzige Pressevertreter, der die Herausforderung angenommen und das CSWA-Examen abgelegt hat. Eine schöne Urkunde gab es obendrauf.

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